Die Macht der Gedanken

Ary Scheffer: The Temptation of Christ (1854)

Die meisten Menschen denken nicht selbst, in dem Sinne, dass sie sich über ihre Gedanken Rechenschaft ablegen und diese bewusst steuern, sondern sie werden von „ihren“ Gedanken beherrscht. Strenggenommen sind es aber nicht ihre eigenen Gedanken, sondern die Gedanken, die sie an sich herangelassen und sich zu eigen gemacht haben.

Alles, was besteht, kommt aus Gott, und so auch die Gedanken. Gott selbst hat die von Ihm geschaffenen Wesen nur mit licht- und liebevollen Gedanken erfüllt, doch ermöglichte der freie Wille diesen, Hochmut und Herrschsucht zu entwickeln und sich infolge dessen gegen Ihn zu empören. Der Fall Luzifers und der ihm nachgefolgten Geister ist der Ursprung des Bösen und der Sünde und damit aller entsprechenden Gedanken.

Hinter dem Hochmut steht die krankhafte Fokussierung auf das eigene Ich und damit die Herabwürdigung des Nächsten, was in lieblosem und auch destruktivem und hasserfülltem Verhalten resultiert. Alle Sünden verraten diesen Ursprung, ob es die Habgier bzw. der Geiz, die Missgunst bzw. der Neid usw. sind: Das Ich wird über das Du gestellt, und Widerstand gegen diesen herrsch- und ichsüchtigen Hochmut ruft Hass und Aggression hervor.

Der Mensch hat einen freien Willen, aber was es ihm schwer macht, diesen richtig zu gebrauchen, ist seine geistige Vergangenheit: Ein Seele inkarniert i.d.R. nur auf der Erde, um mit Gottes Hilfe, d.h. durch Seine Gnade, die Ursünde der einstigen Abkehr von Ihm wieder gutzumachen. Durch die Abkehr von Gott hat er einstmals den göttlichen Geist in sich abgetötet, aber Gott legt ihm bei seiner Inkarnation als Mensch abermals einen göttlichen Geistesfunken ins Herz.

Ob aus diesem Funken ein Feuer wird, hängt allein vom Denken und Handeln des Menschen ab. Er muss anhand seiner gottgegebenen Fähigkeiten – Verstand und Gewissen – und der göttlichen Offenbarungen ein Bewusstsein für Gut und Böse entwickeln und entscheidet sich dann idealerweise für das Gute. Wenn er dies konsequent tut und schrittweise alles Gottwidrige aus sich ausscheidet und nicht mehr an sich heranlässt, dann ist er auf dem Rückweg zu Gott.

Jesus Christus hat erklärt, was dies bedeutet: Wenn der Mensch zu Gott zurückgekehrt ist und den Grad der Vollkommenheit erreicht hat, dann ist ihm auch nichts unmöglich.

Allein, es kommt so gut wie nie dazu, denn da die Sünde gleichbedeutend mit geistiger Finsternis ist, da durch sie die Seele sich dem göttlichen Licht verschließt, handelt es sich bei den Gott fernen Menschen um Blinde und Getriebene, die i.d.R. allerhöchstens durch harte Schicksalsschläge und eine daraus resultierende allergrößte Demütigung zum Nachdenken gebracht werden können.

Und selbst die Menschen, die sich bewusst für das Gute entschieden haben, verfolgen dies in den meisten Fällen nicht mit der kompromisslosen Konsequenz, die nötig ist, um wirklich zu Gott zurückzukehren. Dafür ist ein Bewusstsein nötig, das sofort jeden Gedanken prüft und sich selbst Rechenschaft über dessen Herkunft und Wirkung ablegt und dann auch entsprechend konsequent denkt und handelt. Wenn der Geistesfunke zur Flamme erwacht ist und die Liebe zu Gott und zum Nächsten bereits an Kraft gewonnen hat, dann wird es immer leichter, jeden sündigen Gedanken abzulehnen.

Aber wie gesagt, kommen dazu nur die wenigsten, und die meisten haben nur ein schwaches oder gar kein Bewusstsein für diese Zusammenhänge: Sie werden von ihren überwiegend bösen Gedanken beherrscht und handeln als Getriebene, die nicht in der Lage sind, ihr eigenes Denken und Handeln kritisch zu reflektieren.

Am extremsten ist dies bei jenen Psychopathen ausgeprägt, die sich immer im Recht sehen. Wenn ihr Leben nicht so verläuft, wie sie es sich vorstellen, dann sind in ihrer Wahrnehmung die anderen Schuld, in dem Sinne, dass diese sich nicht wie erwartet verhalten, oder sie sind der Ansicht, dass sie einfach „Pech“ haben und dass das Leben ungerecht sei.

Die steigende Anzahl solcher Psychopathen und ihr zunehmend hemmungsloses böses Treiben sind ein guter Gradmesser für die Entwicklung der Menschheit. Mittlerweile gibt es in der Politik, in den Massenmedien, im Finanzsektor und anderen weltlichen Bereichen fast nur noch hemmungslose Psychopathen, die ohne Scham lügen und über Leichen gehen. Auch aus dem Privatleben wird jeder einige Fälle dieser Art kennen.

Was momentan geschieht, ist die Scheidung der Geister, es trennt sich die Spreu vom Weizen. Gottes Wille ist es, dass alle geistig Erwachten den schwachen und noch unentschlossenen Seelen helfen, die richtige Seite zu wählen. Von den hoffnungslosen Psychopathen sollte man sich so weit wie möglich fernhalten.

Zum Schluss der Endzeit wird nur noch eine kleine Schar an Menschen übrig sein, die sich im vollen Bewusstsein für Gott und das Gute entschieden haben, und eine große Anzahl wahrer Teufel in Menschengestalt, die diese quälen und verfolgen. Seelen, die nicht vollkommen verdorben, aber in diesem Endspiel zu schwach zum Widerstand sind, wird Gott aus Gnade vorher von der Erde nehmen, wozu die „Impfungen“, Krieg und Katastrophen ausreichend Gelegenheit geben.

Diese schwachen Seelen können ihr Los im Jenseits verbessern, was aber mühevoll ist, da die Gelegenheiten zur Erkenntnis und zum Guten dort nicht in gleichem Maße vorhanden sind wie auf der Erde (die Seele lebt dort rein in der von ihr im Erdenleben geschaffenen geistigen Umgebung). Die Seelen, die bis zum Abschluss der Endzeit standgehalten haben, werden die Stammeltern der neuen Menschheit auf der neugestalteten Erde sein, die anderen werden wieder in die Materie gebannt, wie es in der Offenbarung des Johannes angekündigt und in den jüngsten Offenbarungen durch Bertha Dudde im Detail erklärt ist.

Wer bereits dazu gekommen ist, Texte wie diesen zu lesen, sollte also nie vergessen, dass er selbst die volle Verantwortung für sein Denken und Handeln hat und dass er dementsprechend momentan gerade dabei ist, sein Los für die Ewigkeit zu gestalten.

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