Die Torheit der von Weißen gesponserten Entwicklung

Von Alex Kurtagic, übersetzt von Deep Roots

Das Original The Folly of White-Sponsored Development erschien 29. 04. 2009 im Occidental Observer

Ich sah kürzlich die BBC-Dokumentationsserie Tribe (Going Tribal in den Vereinigten Staaten), die ursprünglich zwischen Januar 2005 und September 2007 gesendet worden war. In der Serie besucht Mr. Bruce Parry, ehemaliger Ausbilder der Royal Marines, entlegene Stämme in Afrika, Asien und Ozeanien und verbringt einen Monat als teilnehmender Beobachter mit ihnen. Die Idee dabei ist, mit den Stammesleuten zu interagieren, ihre Gebräuche anzunehmen und an ihren Ritualen teilzunehmen, um ihr Leben zu verstehen.

In der Serie sehen wir, wie Mr. Parry das Undenkbare ißt, einen Penisköcher anlegt,  eine Peniseinstülpung über sich ergehen läßt, starke Halluzinogene zu sich nimmt und sich ornamentaler Verunzierung unterzieht. Es ist eine extreme Form der Ethnographie, verwandelt in Massenunterhaltung.

Die Serie war aus zwei Gründen für mich besonders interessant. Erstens stellt die aus Mr. Parry, Mr. Mark Alstice und einem einheimischen Führer bestehende Expeditionsgruppe in der Episode Cannibals and Crampons, wo Mr. Parry einen Monat bei praktizierenden Kannibalen verbringt, den Kombai in den Wäldern von West Papua [siehe Kopfbilder; d. Ü.], den ersten Kontakt zu einem Stamm her, der nie zuvor bekannt oder beobachtet worden war. Wir erhalten hier die Gelegenheit zu erleben, wenn auch indirekt, wie Menschen, die bis heute so leben wie unsere Vorfahren vor Zehntausenden von Jahren, auf eine Begegnung mit dem reagieren, was effektiv ein Besuch hochentwickelter Nachkommen aus einer fernen Zukunft ist (mehr darüber später).

Zweitens war es möglich, offenkundige Parallelen zu beobachten zwischen den Verhaltensmustern, emotionalen Neigungen und Kommunikations-, Kleidungs- und Körperverzierungsstilen, die in den prähistorischen Gemeinschaften vorherrschten, welche in der Serie gezeigt wurden, und jenen ihrer nahen genetischen Verwandten im modernen, städtischen Umfeld der entwickelten Welt. Vor diesem Hintergrund zeichnete sich ab, daß die Subkulturen besonders der städtischen Schwarzen in Amerika keine eigenwilligen Reaktionen auf Sklaverei und Rassismus sind, sondern einfach neuformulierte Ausdrucksformen der Begierden und Empfindlichkeiten, die ihre Wurzeln in einer Stammesvergangenheit haben.

Daß die Parallelen elastisch genug sind, um über Zeit und Raum und radikal unterschiedliche Umweltbedingungen erhalten zu bleiben, wird keine Überraschung sein für Anthropologen, die den Einfluß der Gene auf menschliches Verhalten akzeptieren. In der Tat werden diese Parallelen von J. Philippe Rushtons Race, Evolution, and Behavior (1995; deutsch Rasse, Evolution und Verhalten [PDF]) effizient erklärt. In diesem Sinne, wegen seiner illustrativen Kraft, ist „Tribe“ in einer Weise lehrreich, wie man es von keiner anthropologischen Abhandlung oder statistischen Tabelle erhoffen kann.

Unter den afrikanischen Stämmen, die in der Serie gezeigt werden, sehen wir eine besondere Beschäftigung mit der Zurschaustellung von Status durch markante und extreme Formen der Körperverzierung, wie Lippenteller, Schmuck und Vernarbung. Wir sehen eine Tendenz zur Glorifizierung von Gewalt und dazu, daß benachbarte Stämme in fortwährende Konflikte verstrickt bleiben, bei denen es häufige Überfälle und blutige Vergeltung gibt. Wir sehen eine Tendenz zu sehr betonter Ausdrücklichkeit in der Kommunikation, und im Kontrast dazu eine männliche Körpersprache, zu der außerhalb des Kampfmodus eine fast lethargische, träge Ruhe gehört.

Wir sehen einen Tendenz, extreme Körpermodifikationen vorzunehmen, um von Mitgliedern des anderen Geschlechts als begehrenswert erachtet zu werden —  gepaart mit relativ losen emotionalen Bindungen. Wir sehen schließlich eine Tendenz dazu, daß sich das Leben generell in langsamem Tempo abspielt: außerhalb der Jagd nach Nahrung (die nie in Eile durchgeführt wird), werden lange Abschnitte täglicher Inaktivität von ritualistischen Darbietungen unterbrochen, zu denen Tanz und Musik vokal und mit Schlaginstrumenten) gehören (dieser langsame Lebensrhythmus kontrastiert scharf mit der ständigen Aktivität der kältebewohnenden Nenet in Asien, die ebenfalls in der Serie vorkommen).

Diese Merkmale kann man immer noch unter den Schwarzen in westlichem städtischem Umfeld finden, wo Lippenteller, Glasperlen und Narben goldenen Zahnkronen, diamantbesetzten Goldketten und Tätowierungen Platz gemacht haben; aufwendige Stammestracht den Dandyklamotten; Suri-Stockkämpfe den „Gangsta Rap“ Musikvideos; Kühe den Bentleys; Viehdiebstähle tätlichen Überfällen und Raub; Pfeil und Bogen den Pistolen und Uzis; Stammeskrieg dem Bandenkrieg; Rinderspringen den Rapkonzerten; polygame Jäger promiskuitiven players; exotische Schamanen überschwenglichen Predigern; rituelle Tänze und Musik im Dorf ritueller Musik und Tänzen in der Kirche.

 

Eine genetische Erklärung für die Elastizität dieser Parallelen, trotz Jahrhunderten geographischer und kultureller Isolation in deutlich verschiedener Umwelt, könnte teilweise erhellen, warum der Zugang zu Reichtum, Infrastruktur und Technologie weißer Gesellschaften die existierenden verhaltensmäßigen, kognitiven und emotionalen Eigenschaften der postkolonialen Schwarzen in Afrika nicht ausradiert oder grundlegend verändert hat. Vielmehr hat er deren Ausprägung verstärkt.

Wegen dieser Verstärkung sind die soziokulturellen Unterschiede zwischen Schwarzen und Weißen ausgeprägter geworden. Es wäre simplistisch, diesen Prozeß vielleicht als postkolonialen Prozeß zu charakterisieren, durch den die schwarzen Populationen dysfunktionaler geworden seien. Michael Levin, Richard Lynn und J. Philippe Rushton, die aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben haben, haben darauf hingewiesen, daß verhaltensmäßige, kognitive und emotionale Wesenszüge, die in weißen Gesellschaften manchmal als dysfunktional betrachtet werden, für schwarze Populationen eigentlich normal sind.

Falls diese Autoren recht haben, dann würde dies ein mächtiges Argument liefern gegen die Wirksamkeit, und in der Tat die Weisheit von Weißen gesponserter Entwicklungsprojekte im sub-saharischen Afrika und anderen entwicklungsmäßig „zurückgebliebenen“ Teilen der Welt. In der Tat haben Gewalt, Hungersnot, Seuchen und wirtschaftliches Scheitern Jahrzehnte nach der Dekolonisierung und trotz ständig wachsender Berge von Geld, die man dem Dunklen Erdteil zuwirft – selbst in vormals blühenden Kolonien wie Rhodesien und Südafrika – floriert und sind endemisch geblieben.

Die Theorien über die Entwicklung halten den Glauben aufrecht, daß sich das sub-saharische Afrika bei genügend Investitionen und Bildung zu etwas dem Westen entsprechenden entwickeln kann, abgesehen von geringfügigen anatomischen Unterschieden. Nach meinem Dafürhalten sind diese Theorien zutiefst zweifelhaft.

Erstens gingen sie von irrigen Grundannahmen aus, wie der Idee daß die Region entwickelt werden muß, und daß Entwicklung notwendigerweise Annäherung an westliche Paradigmen bedeutet, wie Kapitalismus, freie Märkte, Demokratie und Fortschritt.

Zweitens begründen sie ihr eigenes Scheitern, indem sie es der unvollkommenen Anwendung dieser westlichen Paradigmen zuschreiben statt der Zwecklosigkeit, sie überhaupt erst einzuführen. Die Entwicklungstheorien ignorieren, daß die eingeborenen Völker in dieser Region eine Reihe von Wesenszügen und Fähigkeiten haben, die in bedeutender Weise sehr verschieden sind von denen europäischstämmiger Völker.

Die Entwicklungstheorien ignorieren auch die Tatsache, daß die abstrakten philosophischen Konzepte, die Rechtsbeziehungen und die Technologie und Infrastruktur europäischer Gesellschaften die Wünsche und Empfindlichkeiten europäischstämmiger Völker reflektieren. Dies deshalb, weil die Merkmale europäischstämmiger Völker, die bei ihnen die Voraussetzungen für diese Phänomene schufen, angepaßte Reaktionen auf eine einzigartige Kombination von Umweltbedingungen waren — Bedingungen, die sehr verschieden waren von jenen im sub-saharischen Afrika. Dinge wie politische Parteien, Banken, Postämter, Beamte und integrale Gleichungen mit partiellen Ableitungen existierten nie im sub-saharischen Busch – und hatten keinen Grund, dort zu existieren – bis zu ihrer Einführung durch den europäischen Kolonialismus.

Linkstendenziöse Science-Fiction-Autoren haben den Kolonialismus mittels Szenarien kritisiert, in denen Außerirdische, die typischerweise eine einzigartige Biologie haben und einer höchst fortgeschrittenen Zivilisation entstammen, zur Erde kommen und sich daran machen, den Planeten zu erobern, um ihn seiner natürlichen Ressourcen zu berauben. Wenn man bedenkt, daß die europäischen Siedler des 19. Jahrhunderts unermeßlich fortgeschrittener waren als die Buschmänner, denen sie begegneten, und daß diese Siedler kognitive Fähigkeiten, Technologien und einen Wissensschatz besaßen, der für die Völker, die sie besiegten, unvorstellbar, unassimilierbar und unverständlich war, scheint es fair zu sein, eine Analogie zu den Sci-Fi-Szenarien außerirdischer Eroberung zu ziehen.

In diesen Szenarien enden die Handlungsstränge typischerweise entweder mit dem Triumph oder der Niederlage der Eroberer. Stellen Sie sich jedoch vor, ein Autor würde einen Roman schreiben, in dem sehr fortgeschrittene Außerirdische die Erde erobern, ein paar Jahrhunderte bleiben und dann, aus ihren eigenen Gründen, wieder zu gehen beschließen, nachdem sie eine Gesellschaft aufgebaut hatten, die auf Eigenschaften beruhte, die sich von unseren eigenen stark unterscheiden und diesen auf einigen Gebieten biologisch weit überlegen sind. Ich vermute, der Teil des Romans, der davon handelt, wie die Außerirdischen ihre Schuldgefühle zu lindern suchten, indem sie versuchten, uns ihnen ähnlicher zu machen, sich wahrscheinlich wie die post-koloniale Geschichte des sub-saharischen Afrikas lesen würde.

Obwohl Mr. Parry anscheinend ärgerlich liberale Einstellungen besitzt, scheint er dennoch teilweise mit meiner Ansicht übereinzustimmen, daß Entwicklungsprogramme in bestimmten Teilen der Welt eine Torheit des weißen Mannes sind. In der Serie drückt er häufig die Hoffnung aus, daß man die Stämme, denen er begegnet ist, ihr eigenes Schicksal bestimmen, ihre eigenen Probleme lösen und (wenn sie sich dafür entscheiden) ihre Gesellschaften auf ihre eigene Weise und in ihrem eigenen Tempo entwickeln lassen wird.

Meiner Ansicht nach ist es moralisch nicht verwerflich, die sub-saharischen Gesellschaften sich zurückentwickeln zu lassen, bis sie sich in einer niedrigeren ökologischen Nische stabilisieren, wenn dies bedeutet, daß die eingeborenen Völker schließlich Gesellschaften haben, die präziser ihren Bedürfnissen, Empfindlichkeiten und Fähigkeiten entsprechen. Solche Gesellschaften könnten sogar glücklicher und stabiler sein als Gesellschaften, deren korrektes Funktionieren eine Reihe von Merkmalen erfordert, die in der Bevölkerung nicht vorhanden sind und die nur mit großen Schwierigkeiten nachgeahmt werden könnten.

Einfacher ausgedrückt, bei einer Gesellschaft, deren korrektes Funktionieren zum Beispiel darauf beruht, daß die Menschen einen durchschnittlichen IQ von 180 erreichen,  ist es unwahrscheinlich, daß sie stabil oder glücklich ist, wenn die in ihr lebenden Menschen nur einen durchschnittlichen IQ von 90 haben. Dies ist Richard Lynns Argument in Eugenics: A Reassessment (2001). Die Qualität der getroffenen Entscheidungen wird nicht die gleiche sein. Dasselbe gilt für jede Gesellschaft, deren korrektes Funktionieren vom reichlichen Vorhandensein sehr seltener oder nicht exisiterender Merkmale abhängt. Wie der Kommunismus wäre eine solche Gesellschaft contra natura.

Das Problem mit den Entwicklungsbefürwortern ist natürlich, daß sie bei all ihrem selbstgerechten Gerede über Toleranz und Vielfalt beunruhigt sind, wenn sie Populationen mit Lebensbedingungen sehen, die sich stark von ihren eigenen unterscheiden. Dies deshalb, weil sie sich auf Bewertungsgrößen stützen, die dazu bestimmt sind, die Übereinstimmung mit ihrer bevorzugten Teilmenge westlicher Werte zu messen statt mit den Werten der beurteilten Population.

Man muß jedoch nicht ins sub-saharische Afrika gehen, um Beispiele dafür zu sehen, wie das, was wir stolz als Vorzug unserer Gesellschaft betrachten, in einer anderen verächtlich abgelehnt wird: Sehen Sie sich die moslemische Welt an hinsichtlich der Sichtbarkeit von Frauen und Schinkensandwiches. Eine funktionierende sub-saharische Gesellschaft würde erfordern, daß westliche Liberale bereit sind, Lebensstile in der Region zu akzeptieren, die Menschen im Westen wahrscheinlich mit entsetzter Faszination betrachten und zeitweise zutiefst beunruhigend und sogar abstoßend finden würden. Sie würde auch eine schmerzliche Periode der Umstellung erfordern, die ein großes Maß an Elend mit sich bringen und in einer Bevölkerungsimplosion enden würde. Dies ist für moderne westliche Geister genauso unvorstellbar wie der Gedanke, daß die Entkolonialisierung in vielen Fällen von einem gewissen Maß an Deindustrialisierung hätte begleitet werden sollen.

Sicherlich wirkten die nackten Kannibalen, denen Mr. Parry und Mr. Anstice in den Wäldern von West Papua erstmals begegneten, beim bloßen Anblick des europäischen Menschen sehr verängstigt. Man kann nur spekulieren, wie die beiden Expeditionsteilnehmer, voll ausgestattet mit Hightech-Trekkingkleidung und digitaler Ausrüstung, für die Waldmenschen ausgesehen haben müssen, die nie zuvor etwas entfernt Ähnliches gesehen oder sich vorgestellt hatten. Da sie entfernte prähistorische Verwandte sind, ist es sicherlich leichter für uns, sie zu begreifen, als für sie, uns zu begreifen. Und angesichts dessen, daß die Waldmenschen zu Fuß unterwegs waren und sich auf Steinäxte verließen, hätten Mr. Parry und Mr. Anstice genausogut von einem anderen Planeten kommen können. Mr. Parry und Mr. Anstice entschieden sich richtigerweise, sie in Ruhe zu lassen und zu verschwinden.

Ungeachtet der obigen Betrachtungen gilt meine Hauptsorge in dieser Diskussion der Auswirkung, die die sub-saharischen Entwicklungsprogramme auf weiße Gesellschaften haben. Erstens: weil sie auf Fantasien beruhen, haben die Entwicklungsprogramme das Scheitern verschlimmert, und das Scheitern ist seinerseits zu einer Triebkraft für die Drittwelteinwanderung in europäische Gesellschaften geworden. Es gibt wenig Zweifel daran, daß viele der Möglichkeiten, die wir im Westen haben, wie reichliche Nahrungsversorgung, heiße Duschen, Insektenabwehrmittel, schmerzstillende Tabletten und schnelle Verkehrsmittel für jeden Menschen überall attraktiv sein werden. Ohne ein Verständnis dafür, was die Erarbeitung und Erhaltung solcher Möglichkeiten in Sachen kognitiver Fähigkeiten, Temperament und Lebensstil erfordern, wird der Westen vom „unentwickelten“ Geist als Eldorado gesehen, dessen Reichtümer man plündern kann – ein Paradies des Überflusses, des Komforts und der Muße. Dies ist extrem gefährlich, angesichts der Unterschiede in Bevölkerungszahlen und Geburtenraten.

Zweitens, und aus den zuvor angeführten Gründen, halte ich den Schuldgefühle schürenden, anti-weißen Subtext, der die Entwicklungs- und „Armutsbekämpfungs“kampagnen durchzieht, für gefährlich und eine Beleidigung der Intelligenz gebildeter Menschen. Dies nicht nur, weil die Idee der Entwicklung abwegig ist, sondern weil die Entwicklung auch als moralische Waffe benutzt wird, um Unterstützung für ein vorgeblich egalitäres politisches Programm zu sammeln, das die Untergrabung der europäischen Gesellschaften anstrebt. Ob das politische Programm utopisch ist oder von böswilligen Verschwörern ausgedacht wurde, ist unwesentlich. Das Endergebnis ist dasselbe.

An diesem Punkt in unserer Geschichte stellen eine schrumpfende demographische Präsenz und die Dominanz legitimierter anti-weißer Ideologien im Westen eine erhebliche Bedrohung für die Existenz der europäischstämmigen Völker in einer Welt dar, in der sie bereits eine kleine Minderheit ausmachen. Entweder durch Zufall oder geplant tragen die Theorien von der Entwicklung zu existierenden Negativtrends bei.

Es ist daher wichtig, daß diese Theorien einer radikalen Kritik unterzogen werden, die die ihnen zugrundeliegenden Annahmen grundsätzlich anfechten. Weil diese Annahmen in ihrem Charakter durch und durch westlich sind, sollte es möglich sein, sie unter Benutzung post-kolonialistischer Sprache und theroretischer Rahmen zu kritisieren.

In anderen Worten, es sollte möglich sein, die Brut unserer Gegner anzuwerben und sie zum Kampf gegen ihre Erzeuger antreten zu lassen. Ich möchte endlich eine Flutwelle der Kritik gegen die Befürworter der Drittweltentwicklung erleben, und nicht nur eine polemische Kompilation eines „Black Metal“-Untergrundlabels. Wir müssen unsere eigenen postkolonialen Theorien entwickeln und unseren eigenen Marsch durch die Institutionen durchführen.

„Tribe“ ist nur eine Fernsehserie, aber ich glaube, daß sie im Zusammenhang mit den hier behandelten Ideen Bildungswert hat, vorausgesetzt, daß sie intelligent und mit Vorsicht angesehen wird. Angesichts des enormen wohlwollenden Konsenses, den wir als Reaktion auf Bob Geldofs Live8 von 2005 erlebt haben, scheint man zu Recht annehmen zu können, daß die meisten Westler die Idee der Entwicklung in der Dritten Welt unterstützen. Dennoch ist nur eine kleine Minderheit der Westler jemals im sub-saharischen Afrika gewesen, und innerhalb dieser Minderheit sind nur jene, die christlichen Missionen angehören, jemals einem Buschmann in der Wildnis begegnet.

Dieser Mangel an tatsächlicher Erfahrung mit Afrikanern hilft den tröstlichen liberalen Mythos unter Westlern aufrechtzuerhalten, daß die Objekte ihres Mitgefühls schließlich Mittelklassekonsumenten genau wie sie werden können und müssen. Insofern das Sehen der erste Schritt zum Verstehen ist, kann „Tribe“ ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Alex Kurtagic wurde 1970 geboren. Er ist der Autor von Mister (Iron Sky Publishing, 2009) und der Gründer und Direktor von Supernal Music.

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